Wer ist eigentlich Paul?

Der kleine Pinscher- Prager- Rattler Rüde Paul wurde schweren Herzens bei uns abgegeben. Er wurde im Februar 2018 geboren, ist also 6 Jahre alt. In seinen ersten Lebensmonaten, die er nicht bei seinen letzten Besitzern lebte, muss er schlimmes erlebt haben. Er wurde so stark traumatisiert, dass er bestimmte Ängste bis heute nicht ablegen kann. Paul hat panische Angst vor Stöcken/Besen, Gewässern und reagiert panisch bei schnellen Bewegungen, beispielsweise mit der Hand. Hier kann er auch Zähne zeigen, schnappen und im Ernstfall auch auf den Besen losgehen.

Paul ist an sich ein echt lustiges Kerlchen, er brauchte nur ein paar Minuten, um mit Witz und Charme die Herzen einiger Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Grundsätzlich sind Frauen eher sein Ding, ein kleiner Prince Charming eben. Hier neigt er aber auch rasch zu leichter Hysterie bei Kontrollverlust.

Er ist ein typischer Pinscher/Prager Rattler, weiche Kuscheldecke in Sicht? Ab hinein und darunter verkriechen. Hauptsache Flausch und warm. Regen ist im zuwider, da geht auch kein Gassigehen, wenn dann wird nur kurz ein Fleckchen Grün gesucht und dann wieder ab ins Warme.

Seine Unsicherheit versucht Paul durch Kontrolle zu kompensieren, er übernimmt viele Aufgaben und Ressourcen, die eigentlich nicht seine sind und kann auch ungemütlich werden, wenn man ihm diese streitig macht. Dies äußert sich dann in knurren, lautstarker Beschwerde und/oder einem Protestpischer ins Körbchen. Im neuen Zuhause muss man ihm mit liebevoller Konsequenz ganz klar machen, was Phase ist und auch dran bleiben. Gibt man nach, bekommt Paul sofort einen Höhenflug.

Das soll nun nicht heißen, dass man mit Paul keinen Spaß haben kann, nicht kuscheln darf oder er nicht auf die Couch darf. Paul ist echt klasse. Es muss aber ganz klar sein, wer das Sagen hat und den Ton angibt. Deshalb sollten im neuen Zuhause auch keine kleinen Kinder leben oder in Planung sein. Teenager sollten in einem Alter sein, in dem sie bestimmte Regeln mit befolgen und Pauls Traumata achten können. Hundeerfahrung wäre definitiv von Vorteil, da man einfach wissen muss, dass Rehaugen und leidender Pinscher-Blick (Pinscher Kenner wissen, was gemeint ist) nicht den Weltuntergang bedeuten und man trotzdem (liebevoll) konsequent bleiben muss.

Auch sollte man wissen, dass man bestimmte Traumata nicht wegstreicheln oder weglieben kann, sondern sich manche Dinge so festgebrannt haben, dass sie wahrscheinlich nie verschwinden werden.

Mit anderen Hunden zeigt er sich bei uns verträglich.